Erfolg durch Design – 7 Corporate Design Tipps für Startups

Unternehmen, die Design übergreifend als Bestandteil ihrer Strategie verstehen, sind erfolgreicher – das ist inzwischen bekannt. Details hierzu finden sich beispielsweise im Report „The Business Value of Design“ (2018) von McKinsey & Company. Auch Startups sollten Design von Beginn an mitdenken, als Bestandteil der Wertschöpfung begreifen und im Idealfall ein ganzheitliches Designkonzept etablieren.

Jan-Erik Baars beschreibt in seinem Buch „Leading Design“ eine Designführung über drei Ebenen: Design Being, Design Thinking und Design Doing. Design Being umfasst das Organisationsdesign, welches die Grundlage für erfolgreiches Thinking und Doing legt. Design Thinking erfüllt eine methodische Rolle, die Werkzeuge bietet, um mensch-zentrierte Lösungen zu entwickeln. Das Design Doing beschreibt die konkrete Umsetzung multimedialer Touchpoints. Die drei Ebenen sind jedoch nicht getrennt zu betrachten, sondern ergeben erst gemeinsam eine holistische Designführung.

Abbildung 1: Grafik nach Jan-Erik Baars in Leading Design

Es ist klar, dass sich Startups auf wesentliche Themen konzentrieren müssen. Zeit und Budget sind knapp, außerdem fehlen die benötigten Kompetenzen im Designbereich – ein umfassendes Design zu etablieren, kann schwierig sein. Deshalb möchte ich heute auf einen Teil des Design Doing eingehen, der greifbar und verhältnismäßig einfach umzusetzen ist – das visuelle Erscheinungsbild. Los geht’s:

Jan-Erik Baars beschreibt in seinem Buch „Leading Design“ eine Designführung über drei Ebenen: Design Being, Design Thinking und Design Doing. Design Being umfasst das Organisationsdesign, welches die Grundlage für erfolgreiches Thinking und Doing legt. Design Thinking erfüllt eine methodische Rolle, die Werkzeuge bietet, um mensch-zentrierte Lösungen zu entwickeln. Das Design Doing beschreibt die konkrete Umsetzung multimedialer Touchpoints. Die drei Ebenen sind jedoch nicht getrennt zu betrachten, sondern ergeben erst gemeinsam eine holistische Designführung.

Abbildung 1: Grafik nach Jan-Erik Baars in Leading Design

Es ist klar, dass sich Startups auf wesentliche Themen konzentrieren müssen. Zeit und Budget sind knapp, außerdem fehlen die benötigten Kompetenzen im Designbereich – ein umfassendes Design zu etablieren, kann schwierig sein. Deshalb möchte ich heute auf einen Teil des Design Doing eingehen, der greifbar und verhältnismäßig einfach umzusetzen ist – das visuelle Erscheinungsbild. Los geht’s:

Das Erscheinungsbild

Das Corporate Design eines Unternehmens umfasst in der Regel das Logo, Farb- und Formgebung, Typografie, Ikonografie und die Bildsprache. Es vermittelt Professionalität, erzeugt einen Wiedererkennungseffekt, ermöglicht eine Abgrenzung vom Wettbewerb und spart auf lange Sicht Zeit.

„Man ist so wie man sich zeigt, und so wie man sich zeigt, so ist man. Das Erscheinungsbild ist nicht nur das ‚Äußere‘. Es ist das eigentliche.“

– Otl Aicher, die welt als entwurf

Identitätsbasierte Markenwerte

Im Laufe der Zeit ist eine identitätsbasierte Markenführung immer wichtiger geworden. Die Kund:innen interessieren sich zunehmend für die Unternehmenswerte und wie diese gelebt werden. Hierbei lässt sich zwischen Identität und Image unterscheiden. Während sich das Image nach außen richtet, also an den Kunden am freien Markt, richtet sich die Identität nach innen, also an die Mitarbeitenden im Unternehmen. Erfolgreiche Marken vereinen inneres und äußeres und schaffen so ein authentisches Markenbild. Bevor du dich also mit dem visuellen Part einer Marke beschäftigt, solltest du dir über die Antworten zu folgenden Fragestellungen klar werden:

 

· Warum bestehen wir als Startup?
· Welche Werte und Einstellungen bestimmen unser Startup?
· Wie würde die Zukunft aussehen, wenn es uns nicht gäbe?
· Mit welchen konkreten Leistungen der Marke erfüllen wir unser Nutzerversprechen?
· Wer ist unsere Zielgruppe?
· Wie treten andere Marktteilnehmer auf?

 

Um sich den Antworten zu nähern, gibt es zahlreiche Methoden, die zum Beispiel in Workshopformaten bearbeitet werden können. Für tiefgehende Infos und Anwendungsbeispiele eignet sich das Buch „Branded Interactions“ von Marco Spies und Katja Wenger.

Name und Logo

Das Erscheinungsbild spiegelt die Markenwerte, orientiert sich an der Zielgruppe und hebt sich im Idealfall von Mitbewerbern ab. Name und Logo sind zentrale Elemente. Bei der Namensgebung kann man sich an verschiedenen Typen orientieren. Hier gibt es deskriptive (American Airlines), suggestive (Facebook), assoziative (Amazon) und abstrakte (Rolex) Namenstypen. Darüber hinaus können Namen auch durch ihre Gründer:innen vergeben (Disney) oder in Form von Akronymen (KFC) abgekürzt werden. Gegebenenfalls können auch Schlagworte, die auf deine Lösung hinweisen, hilfreich sein. Namen, die einfach zu schreiben und auszusprechen sind, helfen dabei, möglichen Kund:innen im Gedächtnis zu bleiben. Die geläufigsten Arten von Logos sind Wortmarken, Bildmarken und in der Kombination Wort-Bildmarken. Je nachdem welche Schrift verwendet wird, ob das „Bild“ abstrakt oder realistisch ist, eher einem Emblem gleicht, oder ein Maskottchen aufgreift, ergeben sich weitere Unterscheidungen.

Abbildung 2: Arten von Logos

Abbildung 2: Arten von Logos

Schriften

Bei Schriften gilt zum Anfang vor allem eins: Weniger ist mehr. Es ist nicht empfehlenswert, mehr als zwei verschiedene Schriftarten zu nutzen. Willst du beispielsweise zwischen einer Schrift für Fließtexte und Überschriften variieren, gilt die Faustregel, dass sich die Schriften möglichst stark voneinander abheben sollten. Da sich Schriften je nach Schriftklassifikation stark in ihrer Wirkung unterscheiden, eignen sich für Inhalte eher neutrale Schriften, wohingegen Headlines auffälliger gestaltet werden können. Was du in Bezug auf Lesbarkeit beachten solltest, findest du auf der Seite leserlich.info. Neben den zahlreichen Fonts, für die Lizenzen gekauft werden müssen, gibt es einige Schriften, die ohne Lizenzgebühren verwendet werden dürfen. Diese findest du unter anderem bei Google Fonts oder, falls du bereits ein Adobe CC Abo hast, in Adobe Fonts.

Abbildung 3: Arten von Schriften

Abbildung 3: Arten von Schriften

Farben

Grundsätzlich lässt sich zwischen warmen Farben (Abstufungen von gelb, rot, rosa), neutralen Farben (Abstufungen von schwarz, weiß, beige) und kalten Farben (Abstufungen von blau, grün, violett) unterschieden. Je nach Kulturkreis, werden Farben unterschiedliche Wirkungen zugeschrieben. Wie eine Farbe vom Betrachtenden aufgefasst wird, hängt stark von der persönlichen Wahrnehmung ab, die durch bisherige Erfahrungen bei jedem Menschen individuell geprägt ist. Viele Designs lassen sich ohne Probleme auf der Basis von neutralen Farben, die durch eine Primär- und Sekundärfarbe ergänzt werden, umsetzen. Darüber hinaus kann es helfen, beim Kombinieren auf bekannte Farbkontraste zurückzugreifen. Hier gibt es beispielsweise den Kalt-Warm-, Hell-Dunkel-, Komplementär-, Qualitäts- und Quantitätskontrast. Inspiration für mögliche Farbkombinationen findest du bei Khroma oder Picular.

Abbildung 4: Arten von Farben

Abbildung 4: Arten von Farben

Bilder

Susan Weinschenk beschreibt in Ihrem Buch „100 Things Every Designer Needs To Know About People“, dass besonders Bilder von Menschen (die direkt in die Kamera schauen) einen sehr hohen emotionalen Effekt erzielen. Bilder sind in den meisten Fällen unverzichtbar und können diesen Effekt durchaus berücksichtigen. Es gibt zwar einige Websites wie Unsplash oder Pexels, die kostenfrei Fotos zur Verfügung stellen, oft sind diese aber generisch und durch die häufige Verwendung nicht authentisch. Wenn du also die Möglichkeit hast, professionelle Bilder zu machen oder machen zu lassen, solltest du das auf jeden Fall tun.

Grafische Elemente

Icons, Illustrationen und Grafiken lockern textlastige Inhalte auf und helfen bei der Gliederung verschiedener Medien. Die gewählte Stilrichtung sollte sich an den Markenwerten orientieren. So wirken geometrische/konstruierte Darstellungen eher nüchtern und sachlich – skizzenhafte/handgezeichnete Darstellungen eher persönlich. Man sollte sich auf eine Stilrichtung beschränken und diese durchgängig verwenden. Open Source Illustrationen zur freien Nutzung findest du bei undraw oder humaaans.

Medien

Welche Medien werden als erstes benötigt? Im Startup-Kontext macht es Sinn, mit einer Website zu starten und diese durch verschiedene Social-Media-Kanäle zu ergänzen. Egal ob Website, App, Visitenkarte oder Flyer: Visuelle Hierarchien sollten klar erkennbar sein und die Inhalte unterstützen.

Eine eigene Website lässt sich durch Templates und Baukastensysteme mittlerweile leicht umsetzen. Die Website sollte eure Idee überzeugend vermitteln und durch fundierte Inhalte Interesse wecken. Um nochmal auf Susan Weinschenk zurückzukommen: Es ist erwiesen, dass Geschichten der natürlichste Weg sind, wie Menschen Informationen aufnehmen. Im Idealfall wird die Story durch konkrete Beispiele unterstützt. Tipps zum Thema Website-Perfomance findest du in Marios Artikel „Landingpages für Startups - 33 einfache Tipps für eine bessere Performance“.

Wichtig ist, dass das Corporate Design medienübergreifend konsequent umgesetzt wird. Nur so kann die Marke nachhaltig etabliert werden. Die einzelnen Touchpoints sollten immer kontextbasiert ausgerichtet werden. Welches Medium wird bespielt und in welchem möglichen Szenario befindet sich ein:e potenzielle:r Nutzer:in in diesem Moment?

Fazit

Design ist kein oberflächliches „Schönmachen“, sondern ein ganzheitlicher Ansatz. Sobald es umsetzbar ist, sollten die Ebenen des Design Being und Design Thinking in entstehenden Unternehmensstrukturen bedacht werden. Im ersten Schritt kannst du und dein Team aber mit dem Corporate Design starten und dann nach und nach weiter professionalisieren. Mit wenigen prägnanten Markenelementen und einer konsistenten Umsetzung ist man zum Anfang gut beraten.
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Dieser Artikel ist von
Anna Biesinger
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