Enpulse Interview: Thomas Stebich

»Durch unser Unternehmertum können wir Dinge in die Welt bringen, die wir selbst gerne hätten.«

Im Interview berichtet Thomas Stebich, Mitgründer von DigiPark, von seinen Erfahrungen rund um die Ausgründung. Im Inkubationsbereich der EnBW (heute Enpulse) hat alles begonnen. Thomas suchte mit seinem seinem Team nach innovativen Geschäftsmodellen im Bereich kommunaler Mobilitätsinfrastruktur. Schließlich gründete er 2021 mit seinen Teamkollegen Michael Huttny und Heiko Jäger sein eigenes Startup: Parconomy – jetzt DigiPark. Lieber Thomas, erzähl‘ doch mal:

Welche Eigenschaften sollten Gründer:innen unbedingt mitbringen, um mit ihrem Startup voll durchzustarten?

Entrepreneurs are made, not born. 😉 Ein Mythos ist ja, dass Einzelpersonen mit Gründer-Gen und großen Visionen neue Firmen gründen. Meiner Erfahrung nach stellt sich die Wirklichkeit aber anders dar. Neben der richtigen Geisteshaltung und einem Satz an Fertigkeiten (die man erlernen kann) ist vor allem das richtige Gründerteam zu finden der Schlüssel zum Erfolg! Man sollte auch Spaß und Leidenschaft mitbringen für das, was man tut. Und das meine ich nicht nur fachlich, sondern auch Spaß an der täglichen Bewältigung immer neuer Herauforderungen - einfacher gesagt: das ständige Wegräumen der Probleme, die sich einem immer wieder neu in den Weg stellen. Eine bessere Unternehmer- und Persönlichkeitsentwicklungsschule gibt es kaum. Zudem sind Durchhaltevermögen und der absolute Wille zum Erfolg etwas, das Gründer mitbringen sollten. Sehr wichtig sind auch Selbstreflexion, Flexibilität und ein Umfeld, das das Ganze unterstützt. Bevor man gründet, sollte man ganz genau in die Augen seines Partners schauen und auch wirklich hinterfragen, ob er oder sie und die Familie da mitmachen.

Warum das Thema Mobilität?

Eine Frage hat uns immer wieder beschäftigt: Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Gibt es in Zukunft noch Automobile? Wenn ja, werden diese fahren oder fliegen – autonom oder sitzen wir noch selbst am Steuer? Wie werden Parkhäuser und der öffentliche Parkraum in Zukunft aussehen? Genau vorhersagen konnte das niemand, aber was uns klar war: Heute werden die Weichen für die Mobilität der Zukunft gestellt und diese Mobilität wird digital vernetzt sein. Und daran möchten wir aktiv teilhaben!

Wir sind uns nach wie vor sicher: Der Bedarf an Parkraum wird auch zukünftig vorhanden sein – wahrscheinlich sogar mit einer wichtigeren Funktion denn je! Unsere Vision ist es, den Parkraum digital zu gestalten und zu vernetzen – das gilt für bestehende Anbieter, als auch für neue Angebote. Im Mittelpunkt sollen dabei die Kund:innen stehen, also alle, die sich im Verkehrs- und Parkraum bewegen.

Park-Plattform DigiPark

DigiPark vernetzt Parkraumbetreiber mit deren Stakeholder und schafft so die Grundlage für eine Vielzahl neuer, digitaler Services rund ums Parken.

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»...wir sind besonders stolz, dass wir ein großartiges Team für unsere Firma und unsere Vision gewinnen konnten.«

Auf welchen Erfolg seid ihr besonders stolz?

Dass wir heute mit Enpulse und der DIGIPARK Holding zwei starke Gesellschafter an unserer Seite haben und mittlerweile auf eigenen Beinen stehen können. Und wir sind besonders stolz, dass wir ein großartiges Team für unsere Firma und unsere Vision gewinnen konnten. Darüber hinaus ist es ein überwältigendes Gefühl, dass wir zwischenzeitlich Lösungen anbieten können, bei denen unsere Kunden ins Schwärmen geraten.

Im vergangenen Jahr (2022) konnten wir den neuen Gesellschafter DIGIPARK Holding gewinnen und eine Fusion mit dessen Startup DigiPark realisieren (inkl. Umfirmierung). Die Fusion war ein wichtiger strategischer Schritt - vor allem was unser Lösungsportfolio angeht. Die Beteiligung der DIGIPARK Holding war auch noch einmal ein Beweis dafür, dass unsere Lösung im Parkenmarkt große Relevanz hat.

Hat dieser Prozess euren Team-Spirit auf die Probe gestellt? Oder gab es andere Herausforderungen?

Mit Menschen, die man mag, zusammen ein eigenes Unternehmen aufzubauen, mit dem wir die Welt in kleinen Stücken verändern können, das macht uns drei Gründern wirklich jeden Tag Spaß. Durch unser Unternehmertum können wir versuchen Dinge in die Welt zu bringen, die wir selbst gerne hätten. Das spornt uns an, jeden Tag aufs neue anzupacken. Mittlerweile haben wir fast schon unser 2-jähriges Jubiläum erreicht und haben natürlich unterschiedliche, intensive Phasen mit Ups and Downs erlebt, die uns jedoch nur noch mehr zusammengeschweißt haben, da wir die unterschiedlichsten Herausforderungen gemeinsam durch unsere unterschiedlichen Kernkompetenzen gemeistert haben.

Welches Ziel wollt ihr in den nächsten fünf Jahren unbedingt erreichen?

Wir stellen uns eine Zukunft vor, in der in den Städten keine Autos mehr auf der Straße parken! Das klingt für manche ein bisschen provokativ, für uns bedeutet das aber vor allem, dass Autos dort verparkt werden, wo spezieller Parkraum zur Verfügung steht, also in Parkhäusern. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Mobilitätswende. Die Parkhäuser werden zu modernen Mobilitätshubs umgebaut, E-Autos können dort geladen werden und die Menschen können auf Fahrräder, ÖPNV und Roller umsteigen. Der öffentliche Raum soll wieder besser und von Menschen genutzt werden können.
Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir in den nächsten fünf Jahren nicht nur die Zukunft der urbanen Mobilität in Baden-Württemberg gestalten, sondern mit vielen neuen Partnern in ganz Deutschland.

Danke Thomas für die Insights und das spannende Interview. Ich wünsche dir und deinem Team weiterhin viel Erfolg!

Dieser Artikel ist von
Mario Herbster
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